Wurzer Umwelt informiert: Wiederkehrende Brandursachen – unsachgemäße Entsorgung als ernstzunehmendes Risiko
Eitting (Lkr. Erding) – Auf dem Gelände der Wurzer Umwelt Gruppe in Eitting ist es in der Vergangenheit mehrfach zu Bränden gekommen – ein Problem, das nicht nur das Unternehmen, sondern die gesamte Entsorgungsbranche betrifft. Aus der Erfahrung mit früheren Vorfällen weiß man, dass Selbstentzündungen eine der häufigsten Brandursachen darstellen. Diese werden oftmals durch falsch oder unachtsam entsorgte Gegenstände im Haus- oder Sperrmüll ausgelöst.
Ein konkretes Risiko geht von Geräten mit Akkus oder Batterien aus – etwa E-Zigaretten –, die häufig achtlos über den Restmüll entsorgt werden. Durch Beschädigung, beispielsweise bei der Verdichtung in der Müllpresse, oder Hitzeeinwirkung kann es zu gefährlichen Reaktionen bis hin zur Selbstentzündung kommen. Da solche Gegenstände im Nachhinein kaum noch im Müll zu erkennen oder aussortierbar sind, stellen sie ein erhebliches Sicherheitsproblem dar. Besonders gefährlich wird es, wenn diese Energiespeicher in Müllfahrzeugen oder Sortieranlagen landen. Dort geraten sie unter Druck, werden gequetscht oder zerkleinert – ideale Bedingungen für eine Entzündung. Bei dieser chemischen Kettenreaktion können Temperaturen von über 800 Grad Celsius entstehen – mit hohem Brand- oder sogar Explosionsrisiko.
Laut einem Artikel in der Fachzeitschrift EUWID (Ausgabe 19/2024) sind Lithium-Ionen-Akkumulatoren schätzungsweise für ca. 80% der Brände in Abfallbehandlungsanlagen ursächlich.
Viele Verbraucherinnen und Verbraucher erkennen nicht, dass bestimmte Produkte, wie beispielsweise elektronische Grußkarten, „blinkende Turnschuhe“ oder viele aktuelle Spielzeuge, Batterien enthalten und deshalb separat als Elektro-Altgerät über Sammel- und Rücknahmestellen entsorgt werden müssen. Häufig landen diese Geräte fälschlicherweise im Restmüll oder anderen Abfallströmen wie Sperrmüll.
Elektro- und Elektronik-Altgeräte aus privaten Haushalten können kostenlos an verschiedenen Sammel- und Rücknahmestellen abgegeben werden. Dazu zählen kommunale Sammelstellen wie Wertstoff- oder Recyclinghöfe, spezielle Depotcontainer für Elektrokleingeräte sowie der (Fach-)Handel, der entsprechende Geräte vertreibt. Auch große Lebensmittelgeschäfte – etwa Discounter oder Drogeriemärkte –, die mehrfach im Jahr neue Elektrogeräte anbieten, sind zur Rücknahme verpflichtet. Darüber hinaus ist eine Abgabe auch bei speziell zertifizierten Erstbehandlungsanlagen für Elektrogeräte möglich. Weitere Informationen für Verbraucher finden sich auch hier.
Eine weitere Gefahrenquelle sind falsch entsorgte Gasflaschen mit Restinhalt. Selbst kleinere Mengen Restgas können bei unsachgemäßer Lagerung oder mechanischer Beschädigung zu Explosionen oder Bränden führen. Auch diese Gegenstände gehören nicht in den Haus- oder Sperrmüll, sondern müssen gesondert und fachgerecht entsorgt werden. Zahlreiche Gasflaschen, beispielsweise für Gasgrills etc., unterliegen einem Pfandsystem und können im Baumarkt oder in Grill-Fachgeschäften wieder befüllt werden. Der Deutsche Verband Flüssiggas e.V. erklärt, wie und wo Einweg-Gaskartuschen richtig entsorgt werden können.
„Die Brandgefahr durch falsch entsorgte Akku-Geräte oder Gasflaschen ist real und betrifft uns regelmäßig – nicht nur auf unserem Gelände, sondern schon im Müllfahrzeug“, erklärt Dr. Marcus Wenzelides, Prokurist und Geschäftsleiter Unternehmensentwicklung und -strategie der Wurzer Umwelt GmbH. „Deshalb appellieren wir eindringlich an alle Bürgerinnen und Bürger, Geräte mit Batterien oder Akkus – wie etwa E-Zigaretten – sowie Druckbehälter wie Gasflaschen ausschließlich über die vorgesehenen Sammelstellen oder Rücknahmesysteme zu entsorgen. Nur so können wir gemeinsam die Risiken für Mensch, Umwelt und Infrastruktur minimieren.“
Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) fordert in einer Stellungnahme im September 2024 eine Reihe kurzfristiger Maßnahmen, um Brände durch falsch entsorgte Batterien zu verhindern. Dazu zählt unter anderem die Einführung eines Pfandsystems für Batterien und kleine Elektrogeräte sowie ein Verbot bestimmter Einwegprodukte mit Batterien, etwa Einweg-E-Zigaretten. Zudem müsse auch die Aufklärung der Bevölkerung über Entsorgungsrisiken und Rückgabemöglichkeiten deutlich verstärkt werden.
Die Wurzer Umwelt Gruppe bittet alle Verbraucherinnen und Verbraucher um mehr Achtsamkeit bei der Mülltrennung und ruft dazu auf, sich über korrekte Entsorgungswege zu informieren. Verantwortung beginnt im Alltag – beim richtigen Umgang mit Abfall.